Der Seelenplan

Überlandbus zum Titicacasee

Auf das Konzept und das mögliche Vorhandenseins eines „Seelenplanes“ bin ich während meiner großen Weltreise 2019 gestoßen. Ich saß in einem Überlandbus in den peruanischen Anden in Richtung Titicacasee und hörte mir auf der Internetseite „Buddha at the Gas Pump“ ein Interview mit Robert Schwartz an.

Wilde Flamingos auf der peruanischen Hochebene

Robert Schwartz ist unter anderem bekannt für seine Recherchen bezüglich des Seelenplanes und hat darüber verschiedene Bücher geschrieben. („Jede Seele plant ihren Weg“, „Die Mission der Seele“, e.g.)

Sein eigener Weg zu diesem Wissen begann mit dem Besuch und einer Sitzung bei einem Medium. In dieser Sitzung erfuhr Robert Schwartz, dass jeder Mensch sogenannte „geistige Führer“ besitzt, mit denen man vor seiner Inkarnation einen Plan ausarbeitet. Weiterhin wurde ihm während der Sitzung ermöglich mit seinen geistigen Führern zu kommunizieren. Ihm wurde dabei erläutert, warum er diese oder jene größere Herausforderung in seinem Leben geplant hatte, die unter anderem auch zu größerem Leid geführt hat. Es wurde ihm auch erklärt, dass diese Ereignisse für das persönliche Wachstum auf dem eigenen Weg der Entfaltung notwendig waren.

Infolge dieser Sitzung wurde ihm vieles bewusst. Hatte er zuvor gedacht, dass all seine schmerzvollen Erfahrungen zufällige Ereignisse waren, konnte er nun mit dem erweiterten Verständnis diese annehmen und akzeptieren, und verstand ihren Wert auf seinem individuellen Weg zu einem höheren Bewusstsein. Man könnte sagen, er fand hiermit seinen inneren Frieden.

Wie Robert Schwartz auf seiner Internetseite beschreibt, hätte ihm dieses Wissen um den eigenen Seelenplan sein damaliges Leiden sehr erleichtert.

Angespornt durch diese Erfahrungen, erforschte er mithilfe von verschiedenen medialen und spirituellen Menschen, die mit der geistigen Welt kommunizieren konnten, den Seelenplan unterschiedlicher Menschen, die sich hierfür öffnen konnten. Besonders beeindruckend sind dabei seine Berichte über Menschen mit schweren Schicksalsschläge, die mit einem gewissen zeitlichen Abstand und dem Wissen um den eigenen Seelenplan ihr erfahrenes Leid akzeptieren, und gegenüber den Tätern Nachsicht und Verzeihung aufbringen konnten. Schwer misshandelte Kinder, die im Alter von 7-8 Jahren von zu Hause geflüchtet sind, konnten am Sterbebett des eigenen Vaters in Liebe und Dankbarkeit verzeihen.

Den eigenen Seelenplan erkunden

Neben dem Besuch eines Mediums gibt es auch andere Methoden um den eigenen Lebensplan zu erkunden. Menschen, die in alternativen Heilberufen tätig sind, bieten hierfür sogenannte „Seelenrückführungen“ an. Auch Robert Schwartz tut dies in Form von Workshops oder Einzelsitzungen.

Wie der „Zufall“ es wollte (im Sinne von „etwas fällt einem zu“) fand zum Ende meiner Weltreise, in der ersten Februar Woche des Jahres 2020, ein Workshop von Robert Schwartz in Frankfurt am Main statt. Ich meldete mich an und nahm an dem 2 tägigen Workshop teil.

Bei diesem wurden die Teilnehmer durch eine Methodik der Tiefenentspannung in einen tranceartigen Zustand geführt. In diesem Zustand ist man selbst noch bei Bewusstsein und nimmt sich wahr, jedoch haben sich im besten Fall alle Alltagsgedanken und Sorgen verabschiedet. Man fühlt sich wohl und ausgeglichen und ist in einer gewissen Art und Weise empfangsbereit für kosmische Impulse.

Der zweitägige Workshop beinhaltete zwei solche tranceartige Sitzungen, die jeweils ungefähr 2 Stunden dauerten. Am ersten Tag ging es darum, 4 bedeutende Szenen und Bilder aus einem vergangenen Leben zu empfangen und zu sehen.

Dies gelang auch bei mir sehr gut. Durch eine vorgelesene Geschichte wurden wir über eine Stunde lang in den tranceartigen Zustand geführt. Wir alle lagen mit geschlossenen Augen auf bequemen Matten in einem abgedunkelten Raum. Dann wurde uns mitgeteilt, dass wir nun das erste Bild empfangen würden. Und so geschah es auch. Ich sah mich selbst in einem mittelalterlichen Kostüm in einem Raum stehen, draußen eine größere Menschenmenge, und konnte dies alles eine Weile betrachten. Dann kam das nächste Bild…

Milet, Türkei. War ich hier schon einmal in einem früheren Leben?

Am nächsten Tag sollte die zweite Sitzung dazu dienen, mit den eigenen geistigen Führern in Kontakt zu kommen, und die Ereignisse im eigenen Leben im Bezug zum Seelenplan besser zu verstehen. Dies klappte bei mir nicht. Bei anderen Teilnehmern jedoch wohl, wie man am Ende der Sitzung durch die emotionalen Reaktionen sehen konnte.

Zwar hatte bei mir nur die erste Sitzung zu einer spirituellen Erfahrung geführt, dem Betrachten verschiedener Bilder aus einer früheren Inkarnation, doch rückblickend war dieser Workshop für mich bedeutend und wertvoll. In den vergangenen Jahren musste ich mehrmals an die gesehenen Bilder denken. Durch sie hatte ich ein paar Bausteine erhalten, mit welchen ich andere Erlebnisse besser verstehen konnte.

Weitere Hinweise auf den Seelenplan

Ist man sich der Möglichkeit eines Seelenplanes bewusst, und betrachtet nach einer gewissen Menge an Lebenserfahrung den eigenen Lebensweg, kann man in verschiedener Hinsicht oftmals „einen roten Faden“ erkennen.

Sei dies irgend ein Ereignis oder eine Beschäftigung in der frühen Jugendzeit, was dann in Vergessenheit gerät, aber viele Jahre später wieder aufgegriffen wird und zu einem nächsten Schritt führt.

Dies kann mitunter auch bei Bekanntschaften und Freundschaften vorkommen. Man hat sich früh kennengelernt, eine gewisse Zeit miteinander verbracht und verliert sich dann aus den Augen. Mehrere Jahre später, nachdem jeder einen individuellen Entwicklungsweg gegangen ist, trifft man sich wieder, und eine weitere intensive Zeit mit neuer Qualität entfaltet sich.

Das Leben als Mosaik. Erst mit der Zeit und einem gewissen Abstand sieht man das kosmische Bild.

Ist das dann alles Zufall? Was aber, wenn all die Ereignisse und Begebenheiten, „der rote Faden“, im Bereich des absolut Unwahrscheinlichen liegen?

Implikationen des Seelenplanes

Das Konzept des Selenplanes kollidiert natürlich mit dem heute allgemein geglaubten Konzept des freien Willens.

„Ich bin frei.“ „Ich entscheide hier was passiert.“ „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ „Wer hart arbeitet ist erfolgreich.“

Hält man das Konzept des eigenen Seelen- und Lebensplanes für möglich, und beginnt danach zu handeln, dann hat dies weitreichende Konsequenzen.

Merkbar ist dies, wenn das eigene Herzgefühl und der Verstand in starkem Konflikt stehen. Der Verstand, geprägt durch die Vergangenheit und durch vielfältige Einflüsse des Äußeren, der Gesellschaft, möchte beispielsweise aus Gründen der Sicherheit an irgendetwas festhalten. Das Herz hingegen möchte etwas ganz Neues, eine andere Richtung einschlagen. Vertraut man dann diesem Herzgefühl und wagt einen neuen Schritt?

Weiterhin sind demzufolge auch die Kinder nicht „frei formbare biologische Wesen nach den Wünschen der Eltern oder der Gesellschaft“. Man wird mehr und mehr auf die tatsächlichen Talente und Eigenschaften schauen, die entfaltet und begleitet werden möchten.

Gibt es einen Seelenplan, dann gibt es auch eine zeitliche Abfolge der Dinge, die in sich eine größere Logik und Harmonie beinhalten. Den Willen der kosmischen Ordnung. Stecke ich beispielsweise persönlich in einer schwierigen Lage, und es gibt unterschiedliche Anzeichen, welche gegen ein einfaches Weitermachen sprechen. Hilft es dann trotzdem mit reiner Disziplin und Willenskraft diese zu missachten? Übersehe ich nicht vielleicht etwas?

Auf der anderen Seite sollte das Konzept des Lebensplanes nicht als Freifahrtschein für jegliche Entschuldigung missbraucht werden. Hiermit lässt sich zwar vieles erklären, doch wie habe ich gehandelt? Habe ich in liebevoller Achtung entsprechend meines Herzens gehandelt?


Im Folgenden kannst Du in den Kommentaren Fragen stellen, Hinweise geben oder von eigenen Erfahrungen berichten. Diese werden nach einer kurzen Prüfung freigeschalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert