
Die Familienaufstellung in Anlehnung an Bert Hellinger
Grundprinzipien Bert Hellingers
Bert Hellinger, ein deutscher Psychotherapeut, hat infolge seiner Arbeit und Forschung Anfang der 90er Jahre die Methodik der „Familienaufstellung“ weltweit bekannt gemacht.
Er selbst hat diese Methode während seiner Tätigkeit in Südafrika, bei einem Eingeborenen-Stamm des Zulu Volkes, kennengelernt. Viele grundlegende Aspekte des Aufstellens können auf seine Anfangsarbeiten zurückgeführt werden.
Zu den entdeckten Grundprinzipien und Ordnungen gehören unter anderem:
- Die Grundordnungen von Familienstrukturen. Die Probleme einzelner Elternteile soll das Kind nicht auf sich nehmen. Diese gehen das Kind nichts an.
- Die Akzeptanz von dem was „ist“. Die Achtung und Anerkennung von Schicksalen.
- Der unbewusste Wunsch der Nachfolge: Aus Liebe jemandem in den Tod folgen wollen.
- Unterschiedliche Muster und Verstrickungen zwischen Familien-Mitgliedern und anderen Menschen.
Kritik an Bert Hellinger
Die damalige Art und Weise Bert Hellingers ist jedoch auch in Kritik geraten. Manche seiner Aussagen wurden als zu stark und absolut angesehen, was in gewissen Fällen im ersten Moment auch zutrifft. Dies ist gut in seinem Buch „Ordnungen der Liebe“ ersichtlich, welches drei therapeutische Kurse im Wortlaut enthält.
In den niedergeschriebenen Dialogen zwischen Bert Hellinger und den Kursteilnehmern kommt es immer wieder vor, dass Hellinger starke absolute Aussagen trifft, die auch dem heutigen Leser störend vorkommen können. Meiner Meinung tut er dies, um die Situation besser zu veranschaulichen. Ein paar Zeilen weiter korrigiert sich Hellinger dann oftmals selbst, sobald neue Aspekte erwähnt wurden. Er verweist dann darauf, dass es spezielle Umstände gibt, bei denen die zuvor gemachte Aussage nicht gültig ist.
Auch kam es hin und wieder vor, dass Hellinger Teilnehmer bei einem unklaren Ausgang einer Familienaufstellung alleine gelassen hat, obwohl eine mögliche Handlungsempfehlung mehr oder weniger offensichtlich war. Entzieht man sich einer Bewertung, kann diese Vorgehensweise zu stärkerem Nachdenken der Teilnehmer und zur Eigenverantwortung anregen.
Trotz dieser Unzulänglichkeiten schmälert all dies meines Erachtens nach nicht die Leistung und die Errungenschaften Bert Hellingers bezüglich der Grundlagen und der weltweiten Bekanntheit der Familienaufstellung.
In meiner Art der Familienaufstellung werden einige seiner entdeckten und beschriebenen Grundsätzen berücksichtigt.
Erweiterungen der Familienaufstellung
In der praktischen Arbeit mit Familienaufstellungen hat es in den letzten Jahrzehnten immer wieder neue Entdeckungen gegeben. Diese wurden von Bert Hellinger seinerzeit zumeist nicht verwendet, obwohl auch er seine Vorgehensweise permanent angepasst hat.
Als sinnvoll hat sich beispielsweise die Verwendung folgender abstrakter Elemente erwiesen:
- Das Aufstellen von Teilaspekten eines Menschen, wie beispielsweise das „innere Kind“, dessen Teilaspekte oder Reife.
- Das Aufstellen von traumatisch abgespaltenen Seelenanteilen.
- Das Aufstellen von höheren oder energetischen Teilen eines Menschen, wie das emotionale Herz oder die Seele.
Auch diese Aspekte eines Menschen können in Aufstellungen durch sogenannte Stellvertreter übernommen werden. Wie bei der Übernahme einer Rolle eines andere Menschen, ergeben sich bei der Übernahme eines abstrakten Aspektes oder Teiles Gefühle, Gedanken, innere Sätze oder physische Bewegungen.
Abgespaltene Seelenanteile können beispielsweise Hinweise auf unbewusste und unverarbeitete traumatische Situationen aus der Kindheit oder aus vergangenen Leben sein.
Im Folgenden kannst Du in den Kommentaren Fragen stellen, Hinweise geben oder von eigenen Erfahrungen berichten. Diese werden nach einer kurzen Prüfung freigeschalten.
Schreibe einen Kommentar